Vom 8. – 11. Mai 2025 veranstaltet ich in Kooperation mit Birdingtours einen Fotoworkshop auf der Insel Helgoland. Hier folgt eine kleiner Reisebericht, der einen Eindruck vom Verlauf der Veranstaltung und den Möglickkeiten vermittelt.

Im Herbst 2025 gibt es einen weiteren Workshop. Diesmal zur Landschafts- und Makrofotografie im Harz. Weitere Information gibt es hier.

 

Donnerstag, 8. Mai 2025

Schon die Anreise auf der Fähre ließ gutes vermuten. Die Wetter meinte es gut mit uns und vom Sonnendeck konnte man die Insel Helgoland bereits von Weitem über dem tiefblauen Wasser der Nordsee entdecken. Nach dem Einchecken im gastfreundlichen Hotel Hanseat trafen sich die Teilnehmenden zu einem Imbiss. In einer Vorstellrunde machte wir uns miteinander bekannt und sprach über die Erwartungen an die kommenden Tage.

Den Auftakt bildetet dann ein Vortrag über Helgoland, der der Orientierung auf der Insel diente. Im zweiten Teil der Ausführungen wurden die zu erwartenden Motive mit Bildbeispielen vorgestellt. Dazu erfolgen technische Ratschläge und Praxishinweise.

Mit diesen Informationen versehen begaben wir uns auf eine erste Exkursion zum Vogelfelsen. Überwältigt von der Vielzahl der Motive, der Nähe der Vögel und dem zauberhaften Licht galt es zunächst eine Bildidee zu entwickeln. Da zu erwarten war, dass man aufgrund er exzellenten Bedingungen Fotosituationen wiederholen kann, konzentrierten wir uns zunächst auf die fliegenden Basstölpel. Im besten Licht und vor stahlblauem Himmel suchten die Basstölpel den besten Aufwind. Die zu Beginn des Workshops vermittelten Informationen über den Autofokusmodus, die erfolgerliche Belichtungszeit oder die Tücken der Belichtungsmessung vor sich verändernden Hintergründen zahlten sich schon jetzt aus. Nach einem stärkenden Abendessen begaben wir uns erneut auf den Weg zur „Langen Anna“ und widmeten uns der Interaktion der Basstölpeln in der Kolonie.

 

Freitag, 9. Mai 2025

Am Freitag klingelte der Wecker früh. Wir wollten zum Sonnenaufgang am Vogelfelsen sein. Schon von Weitem konnten wir die Rufe der Hochseevögel vernehmen. Da wir stetigen Ostwind hatten, kamen an diesem Morgen Wind und Sonne aus derselben Richtung. So tauchte das erste Morgenlicht die Basstölpel, Trottellummen und Dreizehenmöwen in wunderschöne Farben. Neben einigen Flugbilder, galt unsere fotografische Aufmerksamkeit besonders der Interaktion der Vögel. Die Brutsaison hat begonnen und es herrschte eine große Betriebsamkeit. Einige Vögel, hatten schon Eier gelegt. Andere begannen erst mit dem Nestbau oder gaben sich der Balz hin.

Nach einem vorzüglichen Frühstück im Hotel mit anregenden Gesprächen, machten wir uns auf den Weg zur Düne. Auf der vorgelagerten Insel galt unser Interesse den Kegelrobben und Seehunde. Schon auf dem Weg um Nordstrand weckte das wunderschöne Farbspiel des Gefieders der Eiderente unsere Neugierde. Dank der kleinen Gruppengröße konnten wir uns mühelos annähern und aus einer niedrigen Perspektive den Vogel fotografieren. Bis zu den Kegelrobben war es nicht mehr weit. Sie lagen an diesem Tag in einer sehr großen Gruppe beieinander. In einem gebührenden Abstand ließen wir uns nieder und verbrachte den Vormittag damit, das Treiben der großen Meersäuger aufzunehmen. Es wurde gegähnt, geschlafen, gespielt und gestritten, so dass immer wieder neue Motive auf uns warteten.

Zurück auf der Insel und nach einer Mittagspause gab es einen Impulsvortrag über die Bildgestaltung. Die sehr praxisnahen und grundsätzlichen Hinweise sollten sich in der Praxis der kommenden Exkursionen als sehr hilfreich erweisen. Aufgrund eines Hinweises eröffnete sich die Möglichkeit, eine exklusive Inselrundfahrt für unsere Gruppe zu buchen. Und so saßen wir am späten Nachmittag bei bestem Sonnenstand in einem Börteboot und wurden mit fachkundiger Führung entlang der Felsen um die Insel geschippert. Dabei ergaben sich spektakuläre Anblicke der roten Vogelfelsen.

Beim Abendessen ließen wir die Eindrücke nachklingen und machten uns erneut auf den Weg an die Klippen. An diesem Abend galt unser Interesse besonders den Silhouetten, die sich vor der glitzernden Wasseroberfläche der Nordsee oder dem Sonnenuntergang ergaben.

 

Samstag, 10. Mai 2025

Die Seeluft „fordert ihren Preis“. Heute starten wir mit dem Frühstück zu „zivilen Zeiten“. Unser Ziel war wiederum die Düne. Dort angekommen begrüßen uns die Eiderenten schon am Anleger. Und so verbrachten wir einige Zeit damit, die Tauchenten bei der Gefiederpflege, beim Schwimmen oder bei ihren Tauchgängen zu fotografieren. Sehr gefreut hat uns eine Begegnung mit einer Ente, die bereits Küken führte. Bevor wir uns zur Silbermöwenkolonie begaben verweilten wir noch eine längere Zeit bei den Seehunden und Kegelrobben. Es herrschte eine große Betriebsamkeit. Uns schien, als ob die Robben zu Jagd aufbrechen wollten.

Nach einer Mittagspause trafen wir uns zu einer ausführlichen Bildbesprechung. Jeder Teilnehmer war eingeladen, drei Bilder einzubringen. Gemeinsam wurden die Bilder nach der technischen und gestalterischen Beschaffenheit befragt und der Bildbotschaft nachgespürt. So konnten zahlreiche Erkenntnisse über technische Zusammenhänge, gestalterische Prinzipien oder konzeptionelles Vorgehen gewonnen werden.

Der Abend gehörte dann ein letztes Mal den Basstölpeln und Lummen. Ein sensationeller Sonnenuntergang tauchte die Vögel in surreale Farben und erlaubt es uns Silhouetten der Basstölpel vor dem Sonnenuntergang für fotografieren.

 

Sonntag, 11. Mai 2025

Nach dem Frühstück gab es zwei Angebote. Einige Teilnehmer erkundet aufs Neue die Düne im Morgenlicht, um die Kegelrobben zu fotografieren. Die Anderen unternahmen eine Fotowalk über die Insel. Wir stellten uns die Aufgabe, an einer Story zu arbeiten. Aus vielen kleinen maritimen Details sollte ein Gesamteindruck von der Insel entstehen. Das Motivspektrum reichte vom roten Sandstein, den Möwen, Netzen, den Hummerbuden, einlaufenden Schiffen bis hin zum Wellenspiel am Strand. Die Teilnehmenden zeigte sich sehr überrascht, wie vielfältig Helgoland ist und wie mit dieser Methode ein Gesamteindruck der Insel vermittelt werden kann.

Der Workshop schloss mit einer offenen Fragestunde bei einer Kaffeetafel. Dabei konnten noch offene Fragen erörtert werden. Der Workshop endete wie er begann: auf dem Sonnendeck der Fähre mit anregenden Gesprächen.

 

 

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