
Der Verleger Martin Breutmann, der Autor Tobias Böckermann und ich halten die ersten Exemplare des Buches in der Hand.
Soeben wurde im Forum der Katholischen Akademie Stapelfeld mein neuer Bildband vorgestellt. Dazu schreibt die Presse:
Bildband spürt den Geheimnissen der Hase nach
So hatten wohl die wenigsten der Gäste im vollbesetzten Forum der Katholischen Akademie Stapelfeld die Hase jemals zuvor gesehen. Bei der Premiere ihres neuen Bildbands ‚Die Hase‘ nahmen der Naturfotograf Willi Rolfes und der Autor Tobias Böckermann das Publikum mit auf eine audiovisuelle Flussreise. Von der Quelle im Osnabrücker Land führte die Bilderreise bis zur Mündung in die Ems bei Meppen im Emsland. In groß projizierten Bildern, musikalisch begleitet und live kommentiert zeichneten sie die vielen Facetten des Flusses nach.
Willi Rolfes aus Vechta zählt zu den renommiertesten Naturfotografen Deutschlands. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Naturräume seiner Heimat fotografisch auf höchstem Niveau auch für kommende Generationen in Bildbänden zu dokumentieren: „Seit etwa zehn Jahren lasse ich mich von dem Gedanken leiten, das Naturerbe meiner Heimat zu fotografieren. Ich möchte mit meinen Bildern etwas bewirken und zur Bewusstseinsbildung beitragen.“ Damit ist der Bildband „Die Hase“ die konsequente Fortführung der bisher erschienenen Bücher über den Dümmer, die Moore, die Hunte und die Ahlhorner Fischteiche. „Gemeinsam mit befreundeten Journalisten habe ich mir daher zum Ziel gesetzt, die Naturräume unserer Region in Bild und Text zu beschreiben und jeweils in einem Buch zu veröffentlichen.“
Tobias Böckermann hat über ein Jahr lang zu den vielen kleinen und großen Besonderheiten der Hase, ihrer Geschichte, Kultur, Fauna und Flora recherchiert, die er kenntnisreich und unterhaltsam im Buch beschreibt. Entstanden ist eine Reise in Texten und Bildern flussabwärts im Herzen Niedersachsens: voller Überraschungen und zugleich eine Einladung an alle Naturfreunde und Entdecker. Die gemeinsame Leidenschaft für die heimische Natur war dem Autorenduo auf der Bühne deutlich anzumerken. Ob Makrofoto, Landschaftsszene, Unterwasseraufnahme, Vogelperspektive oder spannende Geschichte zu Natur und Kultur entlang der Hase: hier gab es für die Gäste viel Neues auf vermeintlich vertrautem Terrain zu entdecken.
Die Hase ist Niedersachsens geheimnisvoller kleiner Fluss, ein Fluss mit zwei Gesichtern – und ein Fluss der Gegensätze. Auf den meisten ihrer offiziell 169,6 Kilometer zwischen dem Teutoburger Wald und dem Emsland wurde sie vom Menschen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an dessen Bedürfnisse angepasst und vielerorts zu einem kanalisierten Funktionsgewässer gemacht. Wer der Hase aber heute treu bleibt auf ihrem Weg ins Emsland, der entdeckt inzwischen wieder häufiger neue, alte Wildnis. Auch die Menschen zieht es zur Erholung wieder an die Ufer der Hase. Angler genießen die Ruhe, Schafe und Kühe das saftige Gras. Und immer mehr Touristen kommen, um mit dem Kanu der Hektik des Alltags davonzupaddeln oder um im Hasetal zu wandern. „Dabei zeigt uns die Hase seit Jahrzehnten, dass sie sich trotz aller Begradigungen, Umleitungen und trotz des Kahlschlags am Ufer niemals so ganz zähmen ließ: Hochwasser schäumen und brechen noch immer durch das Osnabrücker Land, das Oldenburger Münsterland und das Emsland und erinnern ungestüm daran, dass Flüsse Platz brauchen“, so Tobias Böckermann. In Zeiten des Klimawandels geschieht das sogar häufiger und heftiger als beim Ausbau der Hase erwartet. Diesem wiederkehrenden Phänomen haben Tobias Böckermann und Willi Rolfes ein eigenes Kapitel gewidmet.
Die Hase ist auch ein Schauplatz des Verschwindens und ein Ort der Rückkehr: Den Stör etwa, diesen gewaltigen Urzeitfisch, hat man hier seit etwa 130 Jahren nicht mehr gesehen. Er ist für immer verschwunden, wie viele andere ursprüngliche Bewohner des Flusses. Andere kehrten zurück. Der Biber zum Beispiel startete in den 1990er-Jahren seine Rückkehr nach Nordwestdeutschland hier, nämlich am Unterlauf der Hase. Auch der Fischotter kehrt auf leisen Pfoten zurück. Und am Grund des Flusses hat bis heute mit der Abgeplatteten Teichmuschel eines der seltensten Geschöpfe ganz Deutschlands überlebt. Zwischen Löningen und Herzlake dürfte sich in unbemerkten Momenten inzwischen sogar der Wolf wieder am Hasewasser laben oder in Haselünne durch den größten Wacholderhain Deutschlands streifen.

Die Hase – Vom Teutoburger Wald ins Emsland
176 Seiten, 24 x 29 cm, Festeinband, Fadenheftung,
fotoforum-Verlag; ISBN: 978-3-945565-32-2; Preis: 35,00 €
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