Manchmal ist schon ein Foto in meinem Kopf, bevor ich eigentlich weiß wie und wo ich es fotografieren kann. So war es auch mit diesen Bildern.
Das Autobahndreieck „Ahlhorner Heide“ ist allen bekannt, die von der A1 in Richtung Oldenburg und Nordsee auf die A29 abgebogen sind. Doch wenn man sich im August vor Ort umschaut, dann sieht man viele intensiv genutzte landwirtschaftlich Flächen und einen Wald. Nur an dessen Rand leuchtet auf dem kargen Sandboden hier und da ein lila Streifen, der auf die Heide hindeutet.
Bis zum Ende der 19. Jahrhunderts war das ehemalige Großherzogtum Oldenburg, in dessen Süden das Gebiet liegt, landwirtschaftlich geprägt. Die Industrialisierung ging an dem Landstrich vorbei. Die Landschaft war geprägt von Marsch, Heide, Moor und Geest. Die Böden waren zu nass oder nährstoffarm, so dass eine erfolgreiche Landwirtschaft nur durch großflächige Umgestaltung der Landschaft erreicht werden konnte. Die Moore wurde entwässert und urbar gemacht und auf Initiative des Großherzogs wurden weite Teile des Landes bewaldet. So ist nachzuvollziehen, warum in der Ahlhorner Heide ein Wald ist. Genauer betrachtet, darin befindet sich dort auch eine staatliche Teichwirtschaft, die ebenfalls auf Veranlassung des Großherzogs angelegt wurde. So wurde aus eine Ödlandfläche des 19. Jahrhunderts eine Teichwirtschaft und ein großes, zusammenhängendes Waldgebiet, das heute ausgewiesenes FFH-Gebiet ist und durch die Vielgestaltigkeit seiner Lebensräume, überregionale Bedeutung hat.
In diesem Mosaik an Landschaftsformen gibt es noch eine alte Heidefläche, die wie ein Relikt aus der Zeit von vor über 100 Jahren erscheint. Ende August wird der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht wieder größer und die Wahrscheinlichkeit, dass am Morgen Bodennebel von den nahen Teichen herüberzieht steigt. Einen solchen Nebelmorgen in der Heide durfte ich in dieser Woche erleben. Bei meiner Ankunft gegen 5:30 Uhr war die gesamte offen Landschaf bereits in Nebel gehüllt. Erst in der blauen Stunde tauchten schemenhaft einige Kiefern in der nebelverschleierten Heide auf. Mit ihnen ließen sich Bildkompositionen erarbeiten.
Alle Aufnahmen entstanden mit der Nikon Z7, dem NIKKOR Z 24–70 mm 1:2,8 S, einem Stativ mit Kugelkopf und einem Fernauslöser. Der Sonnenaufgang war gegen 6:30 Uhr vorhergesagt, doch erst gegen 8:00 Uhr legten sich die Nebelschleier und danach machte ich mich auf den Rückweg zu meinem Auto. Dabei überholte mich eine Joggerin und fragte: „Gibt es hier etwas Besonderes zu sehen?“ Was soll ich sagen, sehen Sie selber …